Die Neckarguides Gerhard Hezel und Kurt Schaible vom Verein Neckarguides e.V. veranstalteten zu Gunsten des Geisinger Storchennestes eine exklusive Führung um den Altneckar zwischen Freiberg, Ingersheim und Pleidelsheim. Dabei ergänzten sich die Führer in ihren Ausführungen und ihren Vorführungen. Während der routinierte Führer Kurt Schaible die Besonderheiten und Schönheiten des Neckars hervorhob, glänzte Gerhard Hezel mit anschaulichen Darstellungen. Die Führung begann mit der Mündung des Gründelbaches in den Altneckar und einigen Hinweisen auf diesen Bach. Ausführungen zur Kläranlage, die seit den siebziger Jahren wesentlich zur Wassergüte beiträgt und die von Prof. Bonatz geplante denkmalgeschützte Autobahnbrücke folgten. Nach einem Besuch bei einer der seltenen Schwarzpappeln, deren Eltern am Max-Eyth-See stehen, ging es zum Festplatz des Geisinger Göckelesfestes, das ja auf Pleidelsheimer Gemarkung stattfindet. Hier erfuhr man die Entstehung dieser sonderbaren Markungssituation. Über den Geisinger Rank und die dort anzutreffende geologische Situation folgten Ausführungen zum Naturschutzrecht und der Geschichte der Neckarfischerei. Beim Ingersheimer Fischerwörth konnten die Teilnehmer selbst Hand anlegen und den Verlauf des Neckars über 367 km anhand eines 367 cm langen Stricks mit den anliegenden Städten und den einmündenden Flüssen darstellen. Über die Schleuse Pleidelsheim mit Informationen zur Geschichte der Schifffahrt auf dem Neckar sowie die Entstehung des Neckarkanals als ursprünglich Kraftwerkskanal Anfang des 20. Jahrhunderts erreichte die Gruppe das Vogelschutzgebiet im Pleidelsheimer Wiesental und tatsächlich konnte man einen Weißstorch in seinem Nest beobachten, der auf 3 Jungstörche achtgibt. Vielleicht finden diese Jungstörche eine neue Heimat auf dem Geisinger Wasserschloss…

Auf dem weiteren Weg zurück nach Freiberg kBearbeitenonnten die Teilnehmer interessante Informationen zur Sand- und Kiesgewinnung erhalten und das Problem nachvollziehen wie man in der Vergangenheit den Neckar queren musste nämlich über Furte und Fähren ehe Brücken gebaut werden konnte, deren Geschichte aufschlussreich vorgestellt wurde. Zum Abschluss der Führung konnte ein Zeitzeuge über das Hochwasser 1978 berichten und den heutigen Hochwasserschutz darstellen.
Die beiden Natur- und Landschaftsführer Hezel und Schaible zeigten sich über das Interesse und die Mitwirkung der Gruppe äußerst angetan; das Startgeld sowie Spenden fließen ausschließlich der Finanzierung des Storchennestes auf dem Geisinger Wasserschloss zu; dessen Initiatorin Elvira Kuhnle-Chmielnicki zeigte sich abschließend hoch erfreut über das Interesse der Bevölkerung und die Unterstützung durch die Neckarguides; die Finanzierung des Nestes ist nun gesichert und so kann man mit Interesse der Ankunft der Störche harren.
Kurt Schaible